Opinel

Opinel - Messer, Gr. 6 mit Klingensperre, rostfrei

Opinel - Messer, Gr. 6 mit Klingensperre, rostfrei
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Art.Nr.: 021504
GTIN/EAN: 4001833096303
Hersteller: Opinel
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  • Details

Produktbeschreibung

Messer, Gr. 6 mit Klingensperre, rostfrei

Opinel Messer mit einer Klinge aus rostfreiem Stahl. Der aus einem Stück gefertigte Griff ist aus Hartholz, das durch eine Speziallackierung vor Feuchtigkeit geschützt wird. Natürlich auch mit dem einzigartigen Virobloc-System, mit dem sich die Klinge blitzschnell arretieren lässt. Um die Klinge festzustellen, muss nur der Sicherungsring gedreht werden.

Die technischen Daten:
+ Gewicht: 27g
+ Grifflänge: 9,3cm
+ Klingenlänge: 7,2cm
+ Länge geöffnet: 16,5cm

Ein Opinel-Messer, oder einfach Opinel, ist ein simples, preiswertes Klappmesser mit Holzgriff, das seit Ende des 19. Jahrhunderts vom gleichnamigen Unternehmen in der französischen Savoie-Region hergestellt wird.

Die Klinge des Opinel-Messers besteht aus hochlegiertem Kohlenstoffstahl und wird bei der Fertigung auf über 1.000°C erhitzt. Das Messer ist leicht nachschleifbar!

Durch das geniale Virobloc-System lässt sich die Klinge blitzschnell arretieren. Um die Klinge festzustellen, muss nur der Sicherungsring gedreht werden.

Der aus einem Stück gefertigte Griff ist aus getrocknetem, lang gelagertem Buchenholz. Eine Speziallackierung schützt das Holz vor Feuchtigkeit.

Herkunft:
In der Werkstatt seines Vaters, dem Werkzeugmacher des kleinen Dorfes Albiez-Le-Vieux bei Saint-Jean-de-Maurienne, konstruierte der achtzehnjährige Joseph Opinel im Jahre 1890 ein einfaches und robustes Klappmesser. Um Form und Funktion an seine Vorstellungen anzupassen und das Messer kostengünstig in Serienfertigung herstellen zu können, entwickelte er zunächst eine Vorrichtung aus einer kleinen Kreissäge, mit deren Hilfe er einen Schlitz zur Aufnahme der zugeklappten Klinge in den hölzernen Griff sägen konnte. So gelang ihm der Entwurf eines sehr handlichen und zudem preiswerten und haltbaren Arbeitsmessers für die Hosentasche, das sich im von der Landarbeit geprägten Savoyen gut verkaufte. Bereits 1896 stellten drei angestellte Handwerker täglich 60 Exemplare her. Im Jahre 1901 war die elterliche Werkstatt zu klein für die Messerproduktion geworden, so dass Opinel im gleichen Ort eine größere Werkstatt baute, in der er fünfzehn Mitarbeiter beschäftigte. Hier gab es erstmals einen Dynamo für die Stromversorgung. 1909 registrierte Joseph Opinel sein Markenzeichen, die gekrönte Hand, zur Kennzeichnung seiner Produkte.

Vertrieben wurden die Messer zunächst über Hausierer, die damals über Land reisten und die Bevölkerung mit Kurzwaren belieferten - Josephs Onkel Victor-Amédée war selbst ein solcher. Bald schon erschloss Opinel aber weiter reichende Vertriebswege und begann den Export der Messer in die Nachbarländer Italien und die Schweiz. 1911 nahm er mit seinen Produkten an der internationalen Ausstellung in Turin teil und erhielt eine Goldmedaille für seine Arbeit.

Ab 1920 erfolgte die Produktion in einer neuen Manufaktur in Cognin bei Chambéry. Bis zum Begin des II. Weltkrieges wurden 20 Millionen Exemplare verkauft. Sitz und größter Produktionsstandort der Firma ist seit 1973 Chambéry. Die Firma ist bis heute im Opinel'schen Familienbesitz und wird von Denis Opinel, einem Urenkel Joseph Opinels, geleitet. In Saint-Jean-de-Maurienne betreibt man heute ein „Opinel-Museum“ (Le Musée de l'Opinel). Opinel beschäftigt heute an den beiden Produktionsstätten Cognin und Chambéry rund 100 Mitarbeiter. Mit Hilfe automatisierter Fertigungsprozesse werden jährlich 4-5 Millionen der Klappmesser für den weltweiten Vertrieb hergestellt.

Werkstoffe:
Die Klinge ist mittels gedrehtem Sicherungsring fixiertDas ursprüngliche, bis heute produzierte Modell ist aus den für seinen Herkunftsort typischen Materialien hergestellt: Der Griff entsteht aus dem Holz der Buche, die Klinge wird aus weichem Kohlenstoffstahl, wie er im 19. Jahrhundert vielerorts in Frankreich von lokalen Eisenhütten hergestellt wurde, geschmiedet. Dieser thermisch gehärtete Messerstahl hat einen Kohlenstoff-Anteil von mindestens 0,4% und wird zur Verringerung der Oxidation mit Chrom versetzt. Ein solcher Werkstoff ermöglicht der Klinge eine hohe Schärfe, macht dabei aber auch häufiges Nachschärfen erforderlich. Auch ist die Klinge nicht völlig rostfrei, so dass sie stets sauber und trocken gehalten werden sollte.

In den letzten Jahren brachte Opinel zahlreiche Variationen des Basismodells auf den Markt. Dabei wurden auch edle Holzarten wie Eiche, Walnuß, Olive, Rosenholz und gebeizte Hainbuche verwendet, ebenso wie andere Materialien wie etwa Horn vom afrikanischen Rind. Völlig rostfreie Klingen sind ebenfalls erhältlich. Sie sind schnitthaltiger als die Kohlenstoffstahlklingen, erreichen jedoch nicht deren Schärfe. Auch lassen sie sich aufgrund ihrer größeren Härte schwerer schleifen.

Aufbau:
Das gleiche Messer mit gelöstem Sicherungsring - die Klinge kann eingeklappt werdenDer Aufbau des Opinel-Messers ist sehr einfach, denn es besteht aus lediglich drei beziehungsweise vier Bauteilen: Eine Klinge, ein hölzerner Griff, ein Drehzapfen zum Klappen der Klinge sowie (außer im Falle der kleinsten Modelle) ein drehbarer Sicherungsring („Virobloc“). Dieser arretiert die Klinge im offenen Zustand, um Verletzungen der Hand durch unabsichtliches Zuklappen des Messers zu verhindern. Der patentierte, im Jahre 1955 eingeführte Sicherungsring ist ringförmig ausgebuchtet und wird so vom Drehzapfen als Manschette um den Griff geführt. Er ist nicht absolut zylindrisch geformt, sondern klingenseitig leicht abgeschrägt, um eine Lockerung der Klingenarretierung im Gebrauch zuverlässig auszuschließen. In den letzten Jahren entwickelte man diesen Mechanismus weiter, so dass er nun auch die Klinge im geschlossenen Zustand gegen unbeabsichtigtes Öffnen blockieren kann.

Design:
Die elegante Klingenform ist an ein traditionelles, als yatagán bekanntes spanisches Design angelehnt. Das Griffende erinnert an die Form eines Fischschwanzes.

Eine geöffnete Opinel-HippeEs gibt inzwischen eine Vielzahl verschiedener Modelle. Einige davon haben eher Sammlerwert als praktischen Nutzen, so gibt es mit dem „Geant Opinel“ eine überdimensionierte Version mit einer 22 cm langen Klinge, die im ausgeklappten Zustand eine Messerlänge von über 50 cm ergibt. Schmalere und längere Modelle eignen sich zum Filetieren von Fisch. Es gibt Werkzeuge wie eine Hippe für den Gartenbau oder eine Klappsäge. Auch Küchenmesser und Besteck ohne Klappmechanismus werden unter der Marke Opinel vertrieben. Angelehnt an das klassische Modell ist auch ein Messer für Kinder ab fünf Jahren erhältlich, dessen Spitze abgerundet ist.

Das in den USA auch als "French Knife" bekannte Standardmodell ist im Museum of Modern Art in New York City ausgestellt. Im Jahre 1985 wurde es im Rahmen einer Ausstellung über Produktdesign im Victoria and Albert Museum in London präsentiert.

Logo:
Opinel-LogoDas Symbol der main couronnée ("die gekrönte Hand") war bereits auf den ersten Opinel-Messern eingestanzt. Später wurden die Worte OPINEL und FRANCE hinzugefügt, ebenso wie INOX ("rostfrei") bei Klingen aus rostfreiem Stahl.

Das Hand-Symbol wurde dem Stadtwappen von Saint-Jean-de-Maurienne entnommen. Die Heilige Thekla soll im 6. Jahrhundert drei Finger der Hand von Johannes dem Täufer aus Alexandria als Reliquie in den Ort gebracht haben. Die Krone symbolisiert das Herzogtum Savoyen.

Größen:
Das klassische Opinel wird in zehn Größen, nummeriert von 2 bis 12, vertrieben:


n°2: Klinge 3,5cm
n°3: Klinge 4cm
n°4: Klinge 5cm
n°5: Klinge 6cm
n°6: Klinge 7cm
n°7: Klinge 8cm
n°8: Klinge 8,5cm
n°9: Klinge 9cm
n°10: Klinge 10cm
n°12: Klinge 12cm
n°13: Klinge 22cm

Extremer Größenunterschied: Modell n°2 und „Géant Opinel“Die Größe n°1, mit einer knapp 2cm langen Klinge, wurde nur bis 1932 hergestellt. Das kleine Messer wurde an einer Uhrkette getragen und sollte beispielsweise als Pfeifen- oder Nagelreiniger dienen - diese Anwendungen setzten sich nicht durch. In den 90er Jahren bildete es das Motiv für eine Schmuckstück-Serie von Jacques Bellon. Originale dieses Miniaturmessers sind heute jedoch so gut wie unauffindbar - selbst der Hersteller besitzt nur noch zwei Exemplare.

Die Herstellung des Messers mit der Größe n°11 endete im Jahre 1935. Klappmesser mit einer mehr als 10cm langen Klinge waren damals nicht sehr gebräuchlich, weshalb man die nahe liegenden Größen 10 und 12 als ausreichend betrachtete.

Das Messer n°8 ist das wohl populärste Opinel, mit einer für die meisten Anwendungen handlichen Größe. Aber auch die größeren Modelle sind gut für die Küche oder für das Campen geeignet.

Das Riesenmodell „Géant“ ist mit der Größenangabe n°13 beschriftet. Im Gegensatz zu den kleineren Modellen wurde es jedoch nie für praktische Anwendungen entwickelt und fällt durch den enormen Größenunterschied zu seinen Geschwistern aus der klassischen Nummerierung heraus.

Alltagskultur:
Das Opinel-Messer ist seit langer Zeit ein Gegenstand der französischen Alltagskultur, mit dem Stellenwert einer modernen Ikone. Die Bezeichnung Opinel wurde als Eponym in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen und wird beispielsweise in deutsch-französischen Wörterbüchern mit „das Klappmesser“ übersetzt.

Das einfach aber genial konstruierte Opinel, das seit über einem Jahrhundert im wesentlichen unverändert verkauft wird, gehört zu den Klassikern des Produktdesigns. Opinels sind handlich, leicht und im Falle des Verlustes preiswert zu ersetzen. Gut gepflegte Messer können eine lange Lebensdauer erreichen, wobei Stahlklinge und Holzgriff im Alter eine angenehme Patina erhalten.

Einer der Vorteile der simplen Konstruktion und Herstellung ist der geringe Preis des Opinels. Andere "klassische" Messer wie das Laguiole oder das Nontron sind deutlich teurer. So bietet sich der Erwerb mehrerer Exemplare, vielleicht in unterschiedlichen Größen, Farben oder Materialien etwa für Sammler an. Der niedrige Preis ermöglicht auch den Vertrieb in Geschenkboxen mit mehreren Messern oder als Werbegeschenk mit Firmenaufdruck. Einige Besitzer nutzen die Messer sogar als "Rohmaterial" für eigene Kreationen, in dem sie etwa den Griff durch Schnitzen oder Pyrographie (Einbrennen von Symbolen und Schrift) umgestalten.

Während die Messer in Italien und in der Schweiz schon seit 1914 erhältlich sind und seitdem auch dort weite Verbreitung fanden, wurden sie erst ein halbes Jahrhundert später in größerem Stil nach Österreich und Deutschland exportiert, weshalb sie hierzulande weniger bekannt sind.

Literatur:
Jean-Noël Mouret, Messer, Pabel-Moewig Verlag, 2001, ISBN 3-8118-1706-X

Weblinks:
Offizielle Opinel-Website (französisch): http://www.opinel.com
Opinel-Museum (englisch): http://www.opinel-musee.com/uk
Website eines Sammlers (französisch): http://fpanda.free.fr

Diesen Artikel haben wir am 17.05.2010 in unseren Katalog aufgenommen.

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